Archiv | Januar, 2012

Saigon

31 Jan

Weit weg von Zuhause bekommen wir Besuch. Relativ kurzfristig hat sich Alina, nach einem ihrer Geigenkonzerte in Bangkok, einen Flug nach Saigon gebucht. Wir haben vier Tage zusammen in dieser verrückten Stadt. Herrlich!

Es ist so schön, ein vertrautes Gesicht zu sehen und einfach drauflos quatschen zu können. Während sich Uwe die Stadt anguckt, verbringen wir den größten Teil der Zeit mit Kaffee trinken und reden. In den Gesprächen wird mir Vieles klar, ich bekomme neuen Input und meine Reiselust, die irgendwo in Vietnam auf der Strecke geblieben ist, kehrt zurück.

Alina bringt ein riesiges Paket von Zuhause mit: Vollkornbrot, Haribo, Lakritze, Schokolade, Briefe von den Liebsten und ein Netbook. Es ist wie Weihnachten und Geburtstag in einem.

Die Zeit vergeht wie im Flug, nach vier viel zu kurzen Tagen heisst es schon Abschiednehmen. Alinas Besuch hat mich inspiriert und so starte ich ganz erfüllt nach Kambodscha. Mir wird wieder einmal klar, wie schön es ist, eine so tolle Freundin zu haben. Ein Hoch auf die Freundschaft!

Schifffahrt und Brunch, um dem Gewusel der Stadt etwas zu entkommen.

Zum Abschied gibt's traditionellen Hotpot in einem Strassenrestaurant. Verschiedene Kräuter, Gemüsearten und Nudeln köcheln mit Meeresfrüchten in einem Topf über heisser Kohle - jeder fischt sich heraus, was er möchte.

Abschiedsdrink über den Dächern von Saigon.

Saigon – wie habe ich mich auf diese Stadt voll von Geschichte und Geschichten gefreut. Auf diesen Ort, der seit der Machtergreifung kommunistischer Truppen Ho-Chi-Minh-Stadt heisst, der im Vietnamkrieg als letzte Stätte amerikanischer Fremdherrschaft fiel, und von dem vor allem die verwackelten Schwarzweiß-Bilder der US-Hubschrauber in Erinnerung bleiben, die in letzter Sekunde das Personal vom Dach der amerikanischen Botschaft ausflogen.

Die Stadt selbst hat wenig zu bieten. Viele vergilbte Zweckbauten, wenige historische Häuser, das meiste hat der Krieg zerstört. Dafür gibt es viele Museen (zu viele für vier Tage) und ein paar wenige Orte, an denen die Geschichte noch greifbar ist. Die US-Botschaft gehoert nicht dazu, die wurde abgerissen.

Immer wieder frage ich mich, was die Vietnamesen über die Amerikaner denken, von denen sich noch heute einige wie kleine Könige aufspielen, laut, selbstsicher, stolz. Immer wieder sehe ich, wie ältere Herren und Damen mit US-Emblem an Jacke oder Baseballkappe durch das zerstörte Saigon stapfen, sichtlich frei von Betroffenheit, wie sie Kellner in ihrem breiten Amerikanisch heranzitieren, um einen Blick in die Speisekarte zu werfen. Den Umstand, die eine oder andere vietnamesische Begrüßungsfloskel zu lernen, haben sie sich meist nicht gemacht.

Nach dem Besuch des bekanntesten Museums in der Stadt, des Kriegsrelikte-Museums, gehe ich ein paar Meter zu Fuss, versuche die Bilder und Geschichten zu verstehen, einzuordnen, mit dem abzugleichen, was ich bisher vom Vietnamkrieg wusste. Es ist nicht einfach, denn Geschichte ist immer auch die Geschichte der Kriegsgewinner, nicht der Verlierer, ist immer auch Propaganda. Im Museum fehlt das Kapitel, was nach der Machtergreifung durch die Kommunisten geschah, die Massenerschiessungen, die Foltergefängnisse. Trotzdem fuehle ich in diesem Moment nur Abscheu fuer das, was die Amerikaner diesem Land angetan haben. Ich brauche jetzt etwas Ruhe, muss nachdenken, abschalten.

Da fragt mich ein Vietnamese, ob er mich auf dem Moped mitnehmen soll. Ich winke dankbar ab, sage ihm, dass ich gerade aus dem Museum komme, etwas Ruhe brauche. Er fragt nach, ich erzähle ihm meine Eindrücke. Plötzlich sagt er: „Fuck the Americans!“ Er habe vieler seiner Angehörigen im Krieg verloren, er hasse die Amerikaner für das, was sie seiner Familie angetan hätten.

Er kommt in Fahrt, wir reden eine Weile, das tut gut. Und wie andere Vietnamesen, so sagt auch er mir, dass seine Landsleute die Amerikaner gut behandeln, weil sie viel Geld ins Land bringen. Opportunismus schlägt Stolz, denke ich und grusel mich. Andererseits durften die Vietnamesen nie frei leben, standen fast immer unter Fremd- und/oder Gewaltherrschaft, überlebt haben vor allem die, die sich gut anpassen konnten – warum sollte das heute anders sein. Und wenn die Armut drückt, ist es wohl egal, von wo das Geld kommt, denke ich, eine ziemlich entwürdigende Situation.

Im Kriegsrelikte-Museum: Bilder von Opfern amerikanischer Napalmangriffe und Entlaubungsaktionen - das Gift und die Bomben wurden aus der Luft abgeworfen.

Waterboarding gab's auch schon im Vietnamkrieg (Foto im Kriegsrelikte-Museum).

Draussen vor dem Museum das schwere Kriegsgerät, das die Amerikaner bei ihrem fluchtartigen Rückzug aus Saigon zurückgelassen haben.

Palast der Einheit - das Gebäude diente General Nguyen Van Thieu während des Vietnamkriegs als Einsatzzentrale. Der General regierte mit der Unterstützung Amerikas von hier aus das damalige Südvietnam und bildete damit den Gegenpol zum kommunistischen Nordvietnam, das unter der Führung Ho Chi Minhs stand.

Besprechungssaal - hier wurden ausländische Vertreter empfangen und wichtige Entscheidungen zum Kriegsverlauf getroffen.

Privater Kinosaal zur Zerstreuung des Generals - es liefen amerikanische Filme.

Hubschrauber auf dem Dach des ehemaligen Präsidentenpalastes - mit dem konnte General Thieu in Minuten das Grundstück verlassen...

...zuletzt im April 1975, als nordvietnamesische Soldaten vor laufenden Kameras den Palast eroberten und damit das Ende des Vietnamkrieges markierten (Foto aus dem Palast der Wiedervereinigung).

Nochmal Silvester

23 Jan

Wir sind ein paar Tage in Nha Trang, liegen am Meer, lesen viel und geniessen die Sonne, die nun endlich auch in Vietnam scheint. Eine ruhige Station auf unserer Reise, nichts Besonderes, bis auf die Nacht vom 22. auf den 23. Januar, in der es ziemlich voll wird in der Kuestenstadt. Kaum ein Hotel, das noch freie Zimmer hat, es sind Tet-Holidays, Silvester-Ferien, die wichtigsten Feiertage im Jahr. Die Vietnamesen richten sich nach dem chinesischen Neujahr, und das beginnt immer erst zwischen Mitte Januar und Mitte Februar. Von ueberall kommen sie nach Nha Trang, das als eine Art maritimes Naherholungsgebiet gilt, halb Saigon hat sich auf den Weg hierher gemacht.

Also gut, warum nicht, feiern wir ein zweites Mal Silvester!

"Frohes Neues Jahr " - auf vietnamesisch, englisch und, ja, auch auf russisch. Wie in zahlreichen Urlaubsorten an der vietnamesischen Kueste, so gibt es auch in Nha Trang viele russische Touristen, die es zu umwerben gilt.

Gespannt warten die Leute rund um die vietnamesische Flagge auf Mitternacht...

...und dann startet das halbstuendige Feuerwerk. Auch wir sind begeistert, die Pyrotechniker legen sich ordentlich ins Zeug.

Am naechsten Morgen jagt uns ein Hoellenlaerm aus dem Bett. Vier Drachen und mehrere Trommler sind gekommen, um die boesen Geister auszutreiben. Es ist der erste Tag im Jahr des Drachen.

Toilettenkultur

21 Jan

„Nimm ausreichend Toilettenpapier mit“, hatte mir ein Bekannter kurz vor der Abreise geraten, „das kann nie schaden“. Ein guter Tipp. Denn weder in Indien, noch in Sri Lanka, noch in einem der südostasiatischen Länder gehoert die Klorolle zur traditionellen Grundausstattung. Stattdessen nutzen die Menschen ihre linke (unreine) Hand und einen Wasserschlauch (beziehungsweise eine Schöpfkelle). Waehrend wir an die Ideal-Standard-Kombination aus Schüssel, Brille, Deckel und Spültaste gewoehnt sind, ist den Menschen hier das Loch im Boden vertraut, über das sie sich hocken.

Allerdings haben vor allem Touristen dafür gesorgt, dass auch hier, im fernen Osten, immer öfter auf westliche WC-Standards umgestellt wird – vor allem in beliebten Urlaubsorten. Damit kommen nun wiederum die Einheimischen nicht immer zurecht. Einige sind verunsichert, wissen nicht, wie die neuen Sanitäranlagen zu benutzen sind. Herrliche Missverstaendnisse entstehen. Aber auch wir verstehen nicht alle Regeln auf Anhieb.

Pinkelbecken - das Hinweisschild informiert, dass die saubere Porzellanschuessel nicht zum Haendewaschen da ist.

 

Schuhabdruecke auf der Brille - traditionell hocken die Asiaten, sie sitzen nicht. Also steigen sie auch bei den westlichen Toiletten ueber das Loch und hocken mit den Schuhen auf der Brille. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit.

 

Hier waren wir irritiert - wenn es Papier gibt, dann darf es nicht in die Toilette geworfen werden. Dafuer sei die Kanalisation nicht ausgelegt, die Rohre wuerden verstopfen, erklaert uns eine Hotelangestellte. Das Papier kommt in einen Extra-Muelleimer, der im Bad steht. Wir haben das boykottiert, passiert ist nichts.

Hue

17 Jan

Wir stehen auf einem der groessten Schlachtfelder der juengeren Geschichte Suedostasiens. Auf dem Boden, ueber den unzaehlige Buecher geschrieben und Hunderte Filme gedreht wurden. Auf dem Boden, in den Millionen Tonnen Bomben, Granaten und Kugeln einschlugen, den sich erst die Franzosen, dann die Japaner, dann wieder die Franzosen und zuletzt die Amerikaner gewaltsam einverleiben wollten. Und hier, rund um Hue, in der Mitte Vietnams, zwischen Wolkenpass und Demilitarisierter Zone, an der Schnittstelle zwischen Nord und Sued, kam es zu besonders heftigen Kaempfen. Erst vor rund 35 Jahren ging der letzte Krieg zu Ende – wir im Westen kennen ihn als „Vietnamkrieg“, die Leute hier nennen ihn den „amerikanischen Krieg“.

Im Gegensatz zum sonnigen Laos ist Zentralvietnam in diesen Tagen ein dunkelgraues Regenloch. Bedrueckend tief haengen die Wolken ueber den noch jungen Reisfeldern.

„Da kann man sich gut vorstellen, wie es unseren Jungs damals ergangen sein muss“, sagte ein aelterer Amerikaner auf der Busfahrt von Laos nach Vietnam zu mir und konnte seine tiefe Abneigung gegen das Land kaum verbergen. Joe aus Texas schaute aus dem Fenster, blickte ins Schmuddelwetter, in den horizontlosen Dunst, auf die matschigen Wege und Felder. Es arbeitete in ihm. Vielleicht hat er damals Freunde oder Angehoerige verloren, dachte ich und liess die Worte unkommentiert stehen. Spaeter aergerte mich das. Diese Einfaeltigkeit, diese Gutsherrenart, diese Unfaehigkeit eigene Schuld einzugestehen – all das haette ein ruecksichtsloses Kontra gebrauchen koennen.

Viele Amerikaner kommen nach Vietnam. Laengst nicht alle sind wie Joe. Einige scheinen ernsthaft am Schicksal des Landes und seiner Einwohner interessiert zu sein, lassen sich von vietnamesischen Veteranen die alten Kriegsschauplaetze zeigen, lassen sich erzaehlen, wie der einstige Feind den Krieg erlebt hat. Ich sehe Gedenkstaetten, die an Opfer und Graeueltaten der amerikanischen Truppen erinnern und von US-Organisationen gesponsort werden. Ich muss daran denken, dass noch nie alle Amerikaner hinter diesem Krieg standen, dass schon damals Hunderttausende in Washington auf die Strasse gingen, fuer Frieden demonstrierten und am Ende ihr Ziel erreichten.

Hue ist eine alte Kaiserstadt, kein besonders schoener Ort. Viel wurde waehrend der sogenannten Tet-Offensive zerstoert, heute dominieren sozialistische Tristesse-Betonbauten, und das diesige Wetter tut sein Uebriges. Wir suchen uns einen Einheimischen und fahren in die wenige Kilometer entfernte Demilitarisierte Zone, in der der Krieg besonders stark wuetete. Unser Guide ist Suedvietnamese und hat die Kaempfe damals auf Seiten der Amerikaner miterlebt. Als er 16 Jahre alt war, wurde er in die Armee eingezogen und nach kurzer Ausbildung auf einem Flughafen im Hinterland eingesetzt. Direkt an der Front musste er nie kaempfen. Trotzdem wird unser Ausflug eine spannende Tagestour voller persoenlicher Geschichten und historischer Staetten, bei der wir auch ein dunkles Hoehlensystem der Vietcong erkunden.

Durchloecherte katholische Kirche im ehemaligen Kampfgebiet...

...drinnen hatte sich der Vietcong verschanzt - von draussen hielt die suedvietnamesische Armee mit schwerem Geschuetz drauf. Und die Amerikaner haben aus der Luft Bomben auf die Kirche fallen lassen...

...erklaert uns der Fremdenfuehrer. Die Kirchenruine habe man nach dem Krieg bewusst als Mahnmal fuer kommende Generationen stehen gelassen.

Nach dem gleichem Prinzip tobten die Kaempfe rund um die historische Zitadelle von Quang Tri, etwa 60 Kilomter noerdlich von Hue: Drinnen schlecht ausgeruestete Vietcong-Kaempfer, draussen schwere Geschuetze und Moerser der pro-amerikanischen Truppen. Wo heute nur noch Mauerreste stehen...

...haben sich die Feinde rund 80 Tage lang beschossen (Foto aus dem Museum der Zitadelle). 40 Jahre ist das Blutbad mittlerweile her, doch die Wucht...

...der Gefechte ist noch heute sichtbar, wie zum Beispiel an diesem Eingangstor, dessen dicke Metallwand von diversen Projektilen durchschlagen wurde.

Im Gebiet Vinh Moc steigen wir in ein rund drei Kilometer langes Tunnelsystem...

...in dem sich die Dorfbevoelkerung und der Vietcong vor den pro-amerikanischen Truppen und dem Bombenhagel der schweren B52-Bomber versteckt hielten. Die unterirdische Anlage geht ueber drei Etagen...

...und beherbergte neben diversen Schlaf- und Kochnischen auch Lager- und Kommandoraeume sowie eine kleine Entbindungsstation, auf der waehrend des Krieges 17 Kinder zur Welt gekommen sind...

...unterdessen mussten die Menschen abwarten, bis die Angriffe vorbei waren (Foto aus dem Museum Hien Luong Bridge). Erst dann konnten sie zurueck in ihre Doerfer.

Vorsichtige Schaetzungen gehen von rund einer Million getoeteten vietnamesischen Soldaten aus. Mehr als 10.000 von ihnen liegen auf diesem Friedhof in Truong Son. Die Inschriften auf den Grabsteinen zeigen, dass unter den getoeteten Kaempfer viele Jugendliche waren - oft nicht aelter als 16 Jahre.

Transportkuenstler

15 Jan

Autos gibt’s nicht viele in Vietnam. Dafuer sind die Strassen voll mit Mopeds, Rikschas und Fahrraedern. Muessen die Vietnamesen mal etwas Schweres oder Sperriges von A nach B fahren, was staendig der Fall ist, dann nehmen sie auch dafuer ihre klapprigen Zwei- und Dreiraeder. Transportkuenstler sind sie, Meister im Festschnallen, oft wundere ich mich, wie sie die Berge von Material ueberhaupt auf ein konventionelles Gefaehrt bekommen – ohne dass das Gepaeck runterkracht oder das Gestell zusammenbricht. Auf einem Moped transportieren sie, was ich nicht in einen Kleinwagen kriegen wuerde – das sieht meist lustig und lebensgefaehrlich zugleich aus.

Ich sehe Fahrraeder, auf deren ueberdimensionalen Gepaecktraegern (!) ausgewachsene geschlachtete Schweine gespannt sind, liegend, quer zur Fahrbahn, Motorroller, die eine halbe Kuechenzeile quer durch den Nachmittagsverkehr tragen, Rikschas, auf denen sich pralle Reissaecke stapeln, so hoch, dass der Fahrer kaum noch die Strasse sehen kann. Immer geht es irgendwie gut, unfallfrei bahnen sich die Fahrer ihren Weg. Leider bin ich jedesmal zu langsam mit dem Fotoapparat, die spektakulaeren Transporte sind laengst ausser Sichtweite bis ich mein Geraet herausgekramt und angeschaltet habe. Also setze ich mich an einem der Tage fuer ein paar Minuten an eine belebte Strasse, den Finger am Ausloeser, und warte ab. Den grossen Kracher bekomme ich leider nicht vors Objektiv, dafuer rollen aber ein paar andere huebsche Motive an mir vorbei.

Rikscha mit Metallgestellen.

Schon die Saecke sind beachtlich. Doch wirklich spektakulaer finde ich, wie sich in den winzigen Zwischenraum bis zum Lenker noch zwei Personen quetschen konnten - sportliche Haltung: die Hockstellung der vorderen Person.

Und der klassische Vierer - ein Moped, eine Familie.

Leichensaft

13 Jan

Gesehen habe ich viel in den letzten Wochen und Monaten, aber diesmal wird mir schlecht. Kurz vor der vietnamesischen Grenze stoppt unser Bus. Mittagspause. Eine kleine Garagen-Wirtschaft, Metalltische, Plastikstuehle, ueberall stehen Dinge rum, die man kaufen kann. In einer Ecke fallen mir grosse Glasbehaelter auf, die Deckel sind mit Klebeband abgedichtet. Darin dunkle Fluessigkeiten und anderes undefinierbares Zeug. Ich gehe naeher ran und erkenne erst jetzt die Umrisse in den Glaesern.

Es sind Tiere. Verrottet, halb zersetzt, mit Fell und Federn, ein abstossender Anblick. Am Boden die Ablagerungen der Tierleichen. Voller Ekel frage ich eine Verkaeuferin. „For drink“, sagt sie, zum Trinken. Ich muss sie bremsen, denn sofort will sie mir etwas abfuellen. Erst spaeter in Vietnam verstehe ich, dass in diesem Teil Suedostasiens der Sud zerfallener Tiere als eine Art Medizin gilt, und die Zusammensetzung der Inhalte keinesfalls wahrlos ist, sondern bestimmten Rezeptregeln folgt.

Draussen an der frischen Luft atme ich durch. Mein Magen streikt immer noch. Krampfhaft versuche ich nicht daran zu denken, wie die Verwesungs-Drinks auf die Geschmacksknospen wirken muessen. Es gelingt mir nicht. Nach einer halben Stunde faehrt der Bus endlich weiter, wir verlassen den schaurigen Ort. An diesem Tag sind Line und ich die einzigen Reisenden, die freiwillig aufs Mittagessen verzichten.

Das vielfaeltige Angebot.

In diesem Glas loesen sich zwei rabenartige Voegel langsam im Alkohol auf.

Hier schwimmt neben Seesternen und diversen Wurzeln eine riesige Kroete.

In das gut 50 Zentimeter hohe Einmachglas wurde ein Hoernchen gedrueckt. Gut zu erkennen ist unten der buschige Schwanz und oben der Kopf mit langen Barthaaren und verklebten Augen, an deren Raendern sich kleine Kristalle gebildet haben.

Reisestress

12 Jan

Reisen in Südostasien ist manchmal mühsam – wie mühsam, erfahren wir auf unserem Weg von Südlaos nach Zentralvietnam.

Tag 1: Nach dem Frühstück sind wir noch guter Dinge. Mit Boot und Bussen wollen wir in 24 Stunden in Hue, Zentralvietnam, sein. Das Ticket ist gebucht, also kann nichts mehr schiefgehen. Falsch gedacht. Das Chaos kündigt sich schon mit der Bootsfahrt von den 4000 Inseln zum Festland an. Zweimal müssen wir umkehren, da der Bootsführer vergisst, Leute einzusammeln. Nach weiteren Zwischenstopps sind wir endlich am anderen Ufer. Uwe kämpft mit seiner Erkältung.

Auf dem Festland springt der Bus nicht an. Die Männer müssen anschieben. Nach einer Stunde Verzögerung läuft der Motor und wir dürfen einsteigen. Leider gibt es nicht genug Plätze, der Bus ist gnadenlos überbucht. Gepäck wird auf das Dach geschnürrt. Im Gang drängen sich die, die keinen Platz bekommen haben. Es ist stickig und heiss. Fünf Stunden später sind wir mit großer Verspätung in der Stadt Pakse, von wo unser VIP-Bus nach Hue starten soll.

Eine Stunde lang fährt der Bus die verschiedenen Busstationen von Pakse ab. Wegen der Verständigungsprobleme steigen alle Leute an jeder Haltestelle aus, da sie denken, es wäre die Endstation. Fast jedes Mal erweist sich das als falsch, und alle steigen wieder ein. Am Ende sind wir die letzten Passagiere im Bus und werden schliesslich vor einer Reiseagentur abgesetzt. Wir haben noch eine halbe Stunde, um unser letztes laotisches Geld auszugeben, dann soll es mit dem TukTuk zur vierten Busstation gehen, von welcher unser Bus startet.

Bei Sonnenuntergang erreichen wir die abgelegene Haltestelle, sie wirkt verlassen. Ein einzelner Bus steht auf dem Parkplatz, und wir trauen unseren Augen kaum. Was uns als VIP-Bus verkauft wurde, erweist sich als klappriges Gefährt, das nicht ansatzweise etwas mit einem VIP-Bus gemein hat. Wir wagen einen Blick ins Innere. Zweidrittel der Sitze sind mit Säcken blockiert. Unter dem restlichen Drittel liegen weitere Säcke, sodass kaum Platz zum Sitzen bleibt. Schimmelspuren und eine dunkle Flüssigkeit überziehen den Boden und die Polster. Die wenigen Reisenden wirken heruntergekommen und zwielichtig, sie stehen in der Nähe und begutachten uns kritisch.

Das haben wir nicht gebucht. Wir entscheiden uns gegen die 14-stündige Busfahrt in diesem Bus und lassen uns vom TukTuk-Fahrer zurück zur Agentur in der Stadt bringen. Es folgen hitzige Diskussionen. Nach längerem Hin und Her bekommen wir ein Busticket für einen VIP-Bus am nächsten Morgen.

Tag 2: Am nächsten Morgen stehen wir wieder an einer Busstation – Pakse scheint nur aus Haltestellen zu bestehen. Als der Bus endlich kommt, werden wir wieder enttäuscht, er ist komplett voll. Die Leute sitzen auf dem Gang. Unsere gebuchten Tickets nützen hier wenig. Zwei verstörte Engländerinnen kommen aus dem Bus, zwei Stationen haben sie durchgehalten, wurden beschimpft und letztendlich von ihren Plätzen verwiesen. Auch sie stehen jetzt wieder auf der Strasse. Wir fahren zurück zur Agentur. Diese gibt resigniert auf und zahlt uns unser Geld zurück. Bustouren nach Vietnam seien schwierig zu buchen, heisst es, wir sollten unser Glück im 200 Kilometer entfernten Städtchen Savannaketh probieren. Von hier seien die Verbindungen nach Vietnam besser.

Wieder lassen wir uns zu einer der vier Busstationen fahren. Den TukTuk-Fahrer begrüssen wir mittlerweile wie einen alten Freund, und auch seine Familie kennen wir schon. Kurz darauf sitzen wir wieder in einem Bus. Dieser fährt permanent hupend mit 20 Stundenkilometern ueber die Strasse, in der Hoffnung, noch mehr Leute mitnehmen zu können. Die Fahrt ist lang und anstrengend. Uwe ist immer noch erkältet.

Nach sieben Stunden kommen wir endlich in Savannaketh an. Es regnet. Als ich meinen Rucksack aus dem Gepäckfach hole, steigt mir ein unangenehmer Geruch in die Nase, den ich auch die nächsten Minuten nicht abschütteln kann. Ich merke schliesslich, dass es mein Rucksack ist, der so stinkt. Uwe hält trotz Schnupfennase zehn Meter Sicherheitsabstand. Ich stinke bis zum Himmel. Unsere Laune ist mittlerweile auf dem Gefrierpunkt. Ich habe keine Lust mehr auf Reisen und finde es auch nicht mehr aufregend.

Der Bus nach Vietnam fährt erst am nächsten Morgen, sodass wir eine Nacht in einem trostlosen Hostel in der noch trostloseren Stadt verbringen. Ich decke mich mit riesigen Tüten ein, in die ich meine Kleidung und Habseligkeiten umpacke, da mein Reiserucksack zur Zeit nicht zu verwenden ist. Selbst das Abschrubben mit Seife kann dem Gestank nichts anhaben. Wir beschliessen einen letzten Versuch zu wagen und den morgigen Bus nach Vietnam zu nehmen. Uwe muss nicht mehr ganz so oft niesen.

Tag 3: Die Mühen haben sich gelohnt. Wir werden mit einem bequemen Liegebus überrascht. Und unsere Plätze sind nicht doppelt gebucht. Die Liegen kann man in Sitz- oder Liegeposition einstellen. So lässt sich die holprige Fahrt aushalten. An der vietnamesischen Grenze feiern wir erstmal. Das ist mit Abstand die längste Busreise unseres Lebens. 13 Stunden später sind wir an unserem Ziel in Hue. Endlich! Es regnet und ist kühl, aber das ist uns erstmal egal. Wir sind in Vietnam. Uwes Erkältung ist auskuriert.

Warten auf den Bus nach Vietnam am zweiten Tag.

Fahrt nach Savannaketh - an einer Haltestelle stürmen Kinder in den Bus und verkaufen Fleischspiesse und Mangosticks.

Endlich im Liegebus nach Vietnam. Das Warten hat sich gelohnt.

Der Grenzübergang nach Vietnam. Wir haben es geschafft.

4000 Inseln

11 Jan

Laos ist das einzige Land in Südostasien, das nicht am Meer liegt – trotzdem gibt es Inseln. Tausende. Die sogenannten „4000 Inseln“ befinden sich im Mekong, im Süden des Landes, wo der Fluss an einigen Stellen bis zu 14  Kilometer breit ist. Einige der Inseln sind bewohnt, die meisten unbewohnt. Die Wasserqualität ist so gut, dass hier die seltenen Irrawaddy-Flussdelfine leben.

Mit dem Boot setzen wir auf die Insel Don Khon über, von deren Südspitze aus man die kambodschanische Grenze sehen kann. Noch hat der Massentourismus seinen Weg nicht hierher gefunden. Es gibt ein paar Huetten, ein paar Restaurants, ansonsten viel Ruhe und Natur, Ursprünglichkeit und relaxtes Inselleben. Genau das macht den Charme der Inseln aus.

Wir geniessen das Postkartenpanorama mit seinen Wasserfällen, kleinen Siedlungen, Reisfeldern und Wasserbüffeln. Aus der Ferne sehen wir von einem Longtail-Boot sogar Flussdelfine. Wie so oft in Laos kommen wir uns in eine andere Zeit versetzt vor. Einige der Doerfer sind erst seit kurzem ans oeffentliche Stromnetz angeschlossen. In den anderen laufen noch die Generatoren. Nach ein paar Tagen steht Uwe kurz vorm Inselkoller, genug mit Ruhe und Ursprünglichkeit. Auch ich sehne mich nach mehr Action und kann die fünf Gerichte der Speisekarte bald nicht mehr sehen. Die 4000 Inseln sind unsere letzte Station in Laos, als naechstes wollen wir Vietnam sehen.

Zwischen den Inseln drueckt der Mekong seine aufgestauten Wassermassen mit aller Kraft ueber das Gestein. Danach fliesst er ruhig weiter, Richtung Kambodscha.

Am Anfang haben wir noch geschluckt, wenn uns eine Gruppe frei herumlaufender Wasserbueffel entgegenkam. Aber schnell merkten wir, dass die bulligen Tiere mit den wuchtigen Hoernern ganz entspannt und kaum an Touristen interessiert sind.

Mit wunderschoenen, absolut ungeeigneten City-Raedern (wie diesem) hoppeln wir ueber die Inseln. Befestigte Wege gibt es nicht, nur buckelige Staubpisten. Warum es trotzdem nur diese Raeder zu leihen gibt, bleibt ein Raetsel der Laoten.

Die kleinen Strassen winden sich über die gesamte Insel, teilweise sehr steinig, teilweise schön flach.

Alte Schule auf Don Khon - das ausgebrannte Haus ist eins der wenigen noch stehenden Gebauede aus der franzoesischen Kolonialzeit.

Wem auf den 4000 Inseln mal langweilig werden sollte, dem bietet dieses Restaurant auf Don Det eine ganz besondere kulinarische Abwechselung. "Space Cookies" und "Happy Shakes" - das sind Gerichte mit untergemischten Drogen.

Und weil er immer so schoen ist, hier noch ein Sonnenuntergang am Mekong.

Vang Vieng

7 Jan

Vang Vieng ist einer der Hotspots in Südostasien. Pflichtprogramm für jeden Backpacker, nach dem Motto: Hast du Vang Vieng nicht gesehen, kennst du Laos nicht wirklich. Es geht aber weniger darum, die grandiose Karstlandschaft rund um den kleinen Ort zu entdecken – was naheliegend erscheint – oder mit Laoten in Kontakt zu kommen. Nein, Vang Vieng steht für Tubing. Beim Tuben lässt man sich in einem LKW-Schlauch den Fluss runtertreiben und hält an ein, zwei oder etlichen Bars am Ufer, um sich ein, zwei oder etliche Drinks aus gepanschtem Alkohol zu genehmigen. Die meisten kommen nicht bis zum Ziel, aber darum geht es auch gar nicht. Wer nach dem Tuben noch stehen kann, feiert in den zahllosen Bars im Zentrum von Vang Vieng weiter.

Auch ich will das Tuben unbedingt ausprobieren, allein schon um zu wissen, was es damit auf sich hat, und natuerlich, um mir ein oder zwei (nein, nicht etliche) Drinks zu genehmigen. Uwe ist noch nicht überzeugt, verspricht aber am zweiten Tag mit mir in die Schlaeuche zu steigen. Das Glück ist nicht auf meiner Seite. Am  zweiten Tag sind wir zu spaet dran, denn wie wir erfahren, dauert es mindestens drei Stunden, den Fluss entlang zu tuben. Uwe wirkt erleichtert. Am dritten Tag ist es zu kalt und bewölkt. Uwe ist gut drauf.

Immerhin fahren wir bei unserer Mountainbike-Tour am Ablegepunkt des Tubings vorbei. Laute Musik wummert aus den Lautsprechern der vielen Bars. Der Fluss ist leer, die Bars umso voller. Abends werden wir dann im Ort Zeugen des ein oder anderen Handgemenges angetrunkener Tuber.

Am Abreisetag knallt die Sonne wieder. Uwe pfeift vor sich hin. Pech gehabt? Vielleicht auch nicht, denn jährlich sterben beim Tubing Touristen. Gründe hierfür sind meist zuviel Alkohol und Drogen, die die Backpacker dazu verleiten, komische Dinge zu tun, wie kopfüber in flaches Wasser zu springen oder sich mit einer Baumliane auf andere fallen zu lassen, die gerade im Wasser treiben.

Erste Bar am Ufer und Startpunkt fürs Tubing. Nicht selten steigen die Teilnehmer schon hier sternhagelvoll in ihre Gummischläuche. Wenn es kuehler ist, wie an diesem Tag, dann wird eben nur getrunken - meist Schnaps-Cola aus Eimern. Wer mehr sehen will, braucht bei YouTube nur "Tubing" und "Vang Vieng" einzugeben.

Über diese wackelige, dafür gebührenfreie Brücke geht's auf die andere Seite von Vang Vieng - es wartet eine grossartige Naturkulisse...

...und das Gefühl von Freiheit.

Zwischenstopp an einer sogenannten "Blauen Lagune". Nach dem Sprung ins klare Wasser geht's weiter, Richtung Hoehlen, von denen es hier Dutzende gibt.

 

In den Bergen verstecken sich die riesigen Hohlraeume. Die Dimension hier ist gut an dem Mann zu erkennen, der am Ende des Lichtstrahls auf einem Felsen sitzt.

Liegender Buddha in einer der Höhlen.

Was machen die Backpacker hier, in einer der schoensten Landschaften Suedostasiens, nach dem Tubing am liebsten? Fernsehgucken! In fast jeder Bar, jedem Restaurant, jeder Spelunke steht oder haengt mindestens eine Mattscheibe. Manchmal sind es auch zwei, drei oder vier Geraete, die synchron flimmern – und schallen. Laut droehnt es auf die Strassen, aus Hunderten von (oft miserablen) Lautsprechern, nicht selten bis spaet in die Nacht. Wortlos und wie gebannt sitzen die Touris vor den Fernsehern, nippen an ihren Beer Lao und starren in die Flimmerkisten.

Ich kann es nicht glauben, denn ueberall laufen Aufzeichnungen alter TV-Serien in Endlosschleife. Zum Beispiel Folgen von „Friends“ oder „Familie Guy“, mit ihren flachen Witzen, ihren eingespielten Lachern und ihrer typischen US-amerikanischen Dumpfbackigkeit. Fussballuebertragungen, Nachrichtensendungen oder Kinofilme – das haette ich noch verstanden. Aber das? Ich finde keine Erklaerung, auch nicht dafuer, warum die Laoten bei diesem Quatsch ueberhaupt mitmachen. Mein Verhaeltnis zu Vang Vieng bleibt gestoert. Lange suche ich nach einer Bar ohne Fernseher. Ich finde sie und bleibe der einzige Gast an diesem Abend.

Wie gebannt starren die Besucher einer Bar in Vang Vieng auf die Fernseher unter der Decke - alte US-amerikanische Serien laufen hier in Endlosschleife.

Lange Fingernaegel

6 Jan

Lange und bunte Fingernaegel - das lieben die Laoten, wie dieser Mann im Reisebus.

Laos und die Eigenarten seiner Einwohner zu verstehen ist schwer, manchmal sogar unmoeglich. Staendig entstehen neue Fragezeichen, und nicht immer lassen sie sich wieder aufloesen. Anders im folgenden Fall: Oft sehe ich Laoten, die an mindestens einem Finger einen riesigen, manchmal bunt lackierten Nagel zur Schau tragen. Travestiekuenstler oder Ladyboys sind sie nicht, eher unauffaellige Durchschnittstypen. Aber warum machen die das?

Meine erste Idee: Laoten spielen gerne Gitarre und brauchen die langen Naegel, um die Saiten besser zupfen zu koennen. Das kenne ich jedenfalls von Musikern aus Deutschland. Allerdings habe ich noch keinen Laoten mit Gitarre gesehen, und warum die Fingernaegel manchmal bunt lackiert sind, erklaert das auch nicht. Ich frage einen Einheimischen. „For Cocain“, sagt er und imitiert, wie er das weisse Pulver in der schaufelartigen Innseite zur Nase hebt. Ein kurzer nachgespielter Sniff, dann bricht der Mann in schallendes Gelaechter aus. War wohl nicht so ernst gemeint. Das Schauspiel geht weiter. „Nail for cleaning“, sagt er jetzt, den Fingernagel brauche er zum Reinigen. Abwechselnd bohrt sich der Laote in Nase und Ohr – und lacht wieder.

Ok, dann eben das Internet. Ich lese, dass das mit der Koerperreinigung tatsaechlich stimmt, dass der Monsternagel gerne fuer tiefe Puhl- und Bohraktionen genutzt wird – vor allem der am kleinen Finger. Sofort denke ich an die Begruessungs- und Verabschiedungshandschlaege in den letzten Tagen – das werde ich in Zukunft anders handhaben. Ich lese, dass lange Fingernaegel auch ein Statussymbol sind, je schicker dekoriert, je schriller lackiert, umso besser. Ein Zeichen, dass man sich die Haende nicht schmutzig machen muss, dass man etwas Feineres ist, kein Proletarier, was natuerlich fast immer geschummelt ist. Rund 80 Prozent der Laoten sind Bauern. Andere betreiben kleine Werkstaetten, Handwerksbetriebe oder Garkuechen, Buerojobs gibt’s hier jedenfalls kaum.

Ploetzlich muss ich lachen. Wie aehnlich sich die Menschen doch ueberall auf der Welt sind. Was sie fuer abgefahrene Dinge tun, um andere und letztendlich auch sich selbst zu taeuschen. Ich stelle mir einen Bauern auf seinem Feld vor, wie er den Boden bearbeitet, staendig aufpassen muss, dass sein unpraktischer Riesennagel, sein empfindliches Statussymbol nicht abbricht oder beschaedigt wird, alles in dem Glauben, eigentlich ein kleiner Koenig zu sein.